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Kleine Dorfchronik einer urbayerischen Siedlung

Zu einer Zeit, als Ägypten in voller Blüte stand, zogen bereits Menschen durch unser Donautal. Durch ihre Grabbeigaben wurde diese Epoche die Glockenbecherzeit genannt. Ausgrabungen aus dem Jahre 1991 beweisen, dass die Glockenbechermenschen bereits 2000 v. Chr. hier siedelten.

Die Kelten, ein Volksstamm, der ganz Europa besiedelte und deren Nachkommen noch heute in entlegenen westlichen Regionen unseres Kontinentes zu finden sind, errichteten um 300 v. Chr. in der Nähe von Weichering eine befestigte Hauptstadt. Der Volksstamm der Kelten wurde auch in Bayern von den Römern verdrängt. Seit 233 vor Chr. bildete die Donau die Nordgrenze der Provinz Rätien‘ des römischen Reiches. Seit dem Jahre 300 nach Chr. siedelten dann die Alemannen in das Gebiet südlich der Donau, wie Grabfunde zeigen. 500 nach Chr. begann die bayrische Landnahme. Siedlungsraum wurde geschaffen, Kulturland wurde besiedelt. Noch heute ist die Uranlage eines bayerischen Dorfes in Weichering deutlich sichtbar: Schmiede, Wirtshaus, und Pfarrhof.

"Weyering“, wie man später unser heutiges Weichering nannte, besaß ein Schloss, welches man folgendermaßen beschrieben hat: Um das ganze Schloss ging eine hohe Mauer herum, die Gräben waren voll Wasser. Weiher mit Fischen, die Wälle waren mit Obstbäumen besetzt.

An der Stelle des Schlosses steht heute noch ein Bauernhof. dessen Hausgiebel das Wappen der Mufflinger, einem späteren Weicheringer Rittergeschlecht, schmückt.

Im Jahre 1505 wird das nahe gelegene Neuburg eigenes Herzogtum und die Hofmark Weichering geht als herzogliches Lehen auf die Neuburger über.

Im Mittelalter gab es in Weichering bereits 72 Höfe und ca. 400 Einwohner. Bis zum Jahre 1856 folgten unzählige Kriege. Not, Hunger und Katastrophen bestimmten das Weicheringer Bild.

Mit dem Dreißigjährigen Krieg brach für die Einwohner eine der schlimmsten Zeiten in der Vorgeschichte an. Weniges, so z.B. die alte Wirtschaft überdauerte die Zerstörung. Der Obere Wirt ist damit das älteste Haus in Weichering. Unter den Menschen herrschte Hungersnot und Pest.

Unsere Kirche, die mehrmals zerstört wurde, konnte 1901 wieder eingeweiht werden. 20 Jahre später erreichte Weichering der elektrische Strom.

Nach dem 2. Weltkrieg wuchs Weichering auf ca. 1000 Einwohner an. Wohnraum für Hunderte von Flüchtlingen musste geschaffen werden. Ausdauer, Zielstrebigkeit und Fleiß waren die Grundlage, ein neues Heim für alle zu schaffen.

Weichering ist heute ein typisches urbayerisches Dorf. Bewahrt durch eine umsichtige Gemeindepolitik ist es gelungen, dass Alt- und Neubürger gemeinsam unser Dorf immer mehr verschönern.